Indianer Begriffs-Lexikon

Bild eines amerikanischen Indianers mit Federschmuck, in Farbe

Um die Welt der Ureinwohner besser verstehen zu können, gibt es hier ein kleines Begriffs-Lexikon. 

Indianer Begriffs-Lexikon

Aktuell gibt es 30 Einträge in diesem Verzeichnis
A

Alaun
vom Stamm Navajo als Beize zum Färben von Stoffen und Leder verwendet. 

B

Banden
indianische Lokalgruppen der Stämme. Diese schlossen sich zu Jagden und Kriegszügen unter einzelner oder mehrerer Führer zusammen.

Baton
ein Zeremonialstock, der aus Geweih (Horn) oder Knochen bestand. Der Baton diente zur Betonung der Autorität.

Blasrohr
in der frühgeschichtlichen Zeit von den Cherokee- Muskhogee- und Irokesen-Stämmen wurde ein Blasrohr verwendet.

C

Calumet
Das Calumet ist eine Friedenspfeife. Sie war die heilige Tabakspfeife der Indianer am oberen Mississippi. 

Catlinit
ist ein roter Pfeifenstein aus Kalkstein. Die Minnesota-Indianer verwendeten diesen für Calumetköpfe (Teil der Friedenspfeife). Den Namen erhielt dieser Kalkstein von dem Maler George Catlin, der auf diesen Stein aufmerksam gemacht hatte. 

D

Donnervogel
ein indianisches Fabelwesen, welcher den Donner und Blitz erzeugt hat. Diese entstanden, wenn der Donnervogel mit einer Riesenschlange kämpfte.

E

Ehrenplatz
der Oberhäuptling der Dakota-Stämme bekam als Führer seines Stammes einen Ehrenplatz. Dieser Platz befand sich im Dorf auf der Westseite. Der Zelteingang seines Zeltes war nach Osten gerichtet, woher das Sonnenlicht kam. Licht bedeutete Weisheit. Der Häuptling sollte diesem Licht möglichst immer ausgesetzt sein, damit er den Stamm nach dem Willen des grossen Geistes führen konnte.

G

Getötete Töpfe
waren Töpfereiwaren, die während der Begräbnis-Zeremonie zerbrochen wurden. Dies geschah, weil man glaubte, dass zerbrochene Gebrauchsgegenstände des Toten seine Seele aus dem Körper befreien würde.

H

Hematit
Eisenoxiderde, die von den Indianern als Rotocker-Farbe verwendet wurde.

I

Itany
ist der Name eines Busches (Atriplex), dessen Samen von den Pima gegessen wurde.

J

Jet
Gesteins-Kohlenart, die von zahlreichen Indianerstämmen für kleine schwarze Figurenschnitzereien und gemahlen als schwarze Farbe verwendet wurde.

K

Killhag
ist eine Schlagfalle für Waschbären, Füchse, Ottern usw. Sie bestand aus Holz und wurde von den Wald- und See-Stämmen des Nordostens verwendet.

L

Lagerkreis
war die typische Anordnung der Tipis bei allen Prärie-Stämmen. Diese Anordnung der Zelte symbolisierte die Einheit und die Zusammengehörigkeit eines Stammes.

Lanze
war eine 3,5 bis 4 Meter lange Waffe, die in der Regel eine zweischneidige Spitze und einen Schaft aus Eschenholz besaß. Die Lanze war oft mit Adlerfedern verziert.

Leggings
waren Beinlinge, die auch als Ledergamaschen bezeichnet worden. Sie waren seitlich mit Fransen verziert und boten guten Schutz gegen Verletzungen durch Unterholz, wie stachlige Pflanzen und die scharfen Kanten des Präriegrases.

Lenape
siehe Delawaren

M

Maize
ist eine Art Wildmais, der ursprünglich in Andentälern Perus beheimatet war. er wurde als Getreidekorn verwendet.

Mörser
war ein Haushaltsgerät zum Zerkleinern und Mahlen, was nahezu von allen Stämmen Nordamerikas benutzt wurde. Sie hatten verschiedenartigste Formen und Materialien. Im Nordosten wurde Holz, in der Prärie Knochen und Häute und im Südwesten Stein verwendet.

Muschelperlenschnüre
waren bei den zentralkalifornischen Stämmen übliches Zahlungsmittel. Sie bestanden aus mehreren Strängen aus aufgereihten Scheiben der Muschelperle (Saxidomus nuttallii).

P

Papoose
war die Bezeichnung für Säuglinge und Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr.

Parfléche
ist eine rohlederne Falttasche, die mit Mustern verziert war und zur Aufbewahrung von Pemmican verwendet wurde.

Peyote
ist eine Kaktus der Lophophora-Gattung. Seine Blütenknospen im unreifen Zustand gekaut, halluzinatorische Traumzustände hervorruft und von den Indianern des Südwestens zu speziellen Zeremonien eingenommen wurden.

Q

Quiver
(Pfeilköcher) wurde östlich der Rocky Mountains und in Kanada aus Hirschleder hergestellt. Zedernholz wurde an der Pazifikküste benutzt, aber auch das Leder von Pumas, Ottern und Coyoten fand dazu Verwendung. Seine Maße richteten sich nach der Länge des Bogens und der Pfeile.

R

Ruhematte
diente den Prärie-Indianern zum Sitzen und Ruhen. Sie war an einem Dreifuß aufgehängt.

S

Sagakomi
Buschpflanze, deren Blätter oder auch die Rinde als Beimischung für indianischen Tabak (Kinnikinnik) verwendet wurde.

Schattendach
wurde im Sommer in Pawnee-Dörfern neben dem Erdhaus errichtet. Auf das Dach Stieg man mit Leitern. Es diente als Trockenplatz der Feilfrüchte.

T

Tohafs
(Encelia farinosa) war ein Busch, dessen Harz von den Pima gekaut wurde.

Totem
Das Wort "Totem" stammt aus der Sprache der Algonkin. In seiner Bedeutung steht es für den Schutzgeist oder Ahnen einer Person oder eines Clanes. Würde man das Wort wörtlich übersetzen, so stände es für «Er ist mein Verwandter». Algonkins, die vornehm waren, besaßen einen eigenen Schutzgeist. Er stand dieser Person als übernatürliche Helfer zur Seite. Dieser Helfer - war der Totem - der weder verletzt oder beleidigt werden wurde. Die Totem waren in der Regel Tiergeister und erschienen in der jeweiligen Tiergestalt. Die Clans der Indianerstämme besaßen jeweils ihr eigenes Tiertotem, nachdem der Clan benannt war. Zu diesen Tiertotems gehören Bär, Biber, Habicht, Hirsch, Reiher und Schildkröte. Die zuletztgenannte Schildkröte war das mächtigste Tiertotem, die in der Bilderschrift der Algonkin das Symbol der Erde verkörperte. Bei den Delawaren war der Schildkröten-Clan, der Clan des höchsten Einflusses. Jeder Clan besaß in der Stammesverwaltung das Recht bestimmte Ämter zu begleiten.

Trauerpech
wurde von zentralkalifornischen Stämmen verwendet. Bei diesen Stämmen war es Sitte, sich das Gesicht und die Brust mit einem Gemisch von Holzkohle und Fichtenharz zu beschmieren, wenn es einen Trauerfall in der Familie gab.


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